Interview mit Timo Burger - Mountainbike vs. Rennrad

Interview Michael Meier

Hallo Timo, ich treffe dich am Rande des Kreiscup Rennens in Simmerberg mit deinem neuen Trainingsgerät. Ein sehr leichtes Rennrad. Und du unterstützt hier fleißig die Rennfahrer des TriClubs, alles Mountainbiker. Für dich ist das kein Widerspruch?

Timo (lacht): Nein, das ist mein Verein bei dem ich meine Leidenschaft für das Biken entdeckt habe. Da stecken viele Erinnerungen drinnen. Mit dem Mountainbiken höre ich auch nicht auf. Und das Anfeuern gehört absolut zum Wettkampf dazu. Wer einmal ein Rennen gefahren ist, weiß auch wie sehr das motivieren kann. Also Ehrensache. Mein Bruder Luca war auch gerade auf der Strecke und hat sich mal wieder geschunden. Also ich kenne die Kreiscup Serie und die Strecke hier sehr gut.

Ist das Handling zwischen Mountainbike und Rennrad krass anders?

Timo: Das Rad rollt und lenkt sich ganz anders. In den Reifen schlummern 7 Bar und beim MTB selten mehr als 2 Bar. Das merkt man ungemein. Und ohne Stollenprofil macht das einen sehr großen Unterschied. Ich nutze den Renner erst seit März, da gibt es noch Optionen zum Anpassen. Aber das Training alleine mit dem MTB zu machen? Damit wäre ich zu begrenzt.

Wenn jemand ambitioniert Rennen fahren will, benötigt er ein Rennrad. Wie schon erwähnt benötige ich viel mehr Kilometer und muss auch nach Pulswerten trainieren. Das geht mit dem Renner und dem geringeren Rollwiderstand als bei Stollenreifen viel besser.

Timo, ich sehe du hast dich großflächig am Unterschenkel und Unterarm verletzt! Sicherlich bei einem Offroad-Ausflug mit dem MTB!

Timo (grinst vielsagend): Ich habe jetzt elf Rennen mit dem Rennrad hinter mir. Dabei bin ich jetzt einmal gestürzt. Das ist doch gar nicht so schlecht, oder?

Thema Rückschläge und Stürze. Wie gehst du damit um?

Timo: Ja, die gab es und wird es auch immer geben. Am besten aufstehen und weiterfahren!

Wir haben kurz schon von deinen Rennen auf der Straße gehört, sind die vergleichbar mit den Rennen auf dem Mountainbike?

Timo: Ja und Nein - die Rennsituationen ist gleich. Also Puls hoch, Kribbeln im Bauch und Adrenalin. Aber schon die Länge und die Geschwindigkeiten sind anders. Renntaktik gibt es für mich erst noch nicht, Hauptsache durchkommen, durchstehen und länger Luft haben als der Gegner.

Bei den Race Days in Stuttgart bist du auch gestartet. Vier Rennen in Plattenhard, Magstadt, Waldau und Vaihingen. Wie lief es für dich?

Timo: Ich bin ganz zufrieden gewesen. In Vaihingen belief sich die Runde auf 3,5 km, die ich 21-mal absolvieren durfte. Da ist man schnell bei guten 70 Kilometern. Im Vergleich dazu, kommen die U17 Fahrer hier beim Kreiscup in Simmerberg auf 6 km. Aber mit wesentlich höherem fahrerischem, technischem Anspruch. Aktuell sammele ich sehr viel Erfahrungen in diesem für mich, neuen Umfeld des Straßenradsports. Aber im Mittelfeld konnte ich mich schon festbeißen und alles andere lasse ich auf mich zukommen.

Am Trainingsfleiß mangelt es mir nicht (lacht wieder).

Ich persönlich freue mich über deine Entwicklung, wir haben ja einige sehr engagierte Sportler, die auch auf Bayerische und Deutsche Meisterschaften fahren. Wie sehr hat dich das motiviert als Junior?

Timo: Auf jeden Fall hat mich das motiviert und motiviert mich noch immer. Es gab ja durchaus auch Zuspruch und Unterstützung von den Trainern. Dazu Fahrtechnikkurse usw. Letztlich muss es von einem selber kommen. Und wenn man auf der Jahreshauptversammlung dann seinen Namen hört und Applaus für die Leistungen erhält, dann ist das schon geil!

Timo Burger ist mit dem Mountainbiken groß geworden. Seine sehr gute Beinarbeit hat ihn in seiner Altersgruppe, durch viele regionale und überregionale Rennen geführt. Dabei ist er immer sehr motiviert und ambitioniert aufgefallen.

Wir wünschen ihm weiterhin die Leidenschaft und Freude am Radsport und viel Erfolg.

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